Parallel zu meinen Jahrzehnte langen Aktivitäten mit der analogen Fotografie habe ich immer wieder auch mit alternativen Aufnahmetechniken experimentiert.
So habe ich zum Beispiel kleine, flache Objekte in einen Glasdiarahmen eingelegt und als "Dia" für einen Papierabzug in ein Labor gegeben. Später habe ich dann verwitterte, also mazerierte Blätter, von denen nur noch die Nervenrippen erhalten waren, wie ein Negativ auf Fotopapier belichten lassen.
Die Technik des Fotogramms reicht zurück bis zu den Anfängen der analogen Fotografie und spannt sich über viele namhafte Künstler bis hin zu Thomas Ruff, der Fotogramme ohne reale Objekte digital direkt im Rechner gestaltet hat.
Mein systematisches Interesse an Fotogrammen ist wesentlich durch Man Ray und seine Rayograhpien beeinflußt. Zur Auswahl von Motiven gibt mir Karl Blossfeldt eine gewisse Orientierung.
Im Ergebnis entstehen digitale Aufnahmen von realen Objekten mit faszinierender Plastizität. Bei der Bildkomposition setzt sich wieder meine naturwissenschaftliche Orientierung durch: Ich konzentriere mich auf einzelne Objekte, die ich sodann formatfüllend inszeniere.
Bei der praktischen Arbeit kann es dann auch mal zu kleinen Überraschungen kommen: Nach der Untersuchung von Fraßspuren unter Baumrinden entdeckte ich als unplanmäßiges "Fotomodell" eine schillernde Larve des Borkenkäfers. Die Aufnahme einer Stubenfliege ist als Studie für eine Plastik gedacht, gleichwohl in ihrer filigranen Struktur schön anzusehen.
In der Regel verzichte ich auf Bildtitel - die Bezeichnungen orientieren sich an der Sachlichkeit des Objektes und dienen im wesentlichen der Unterscheidung der Bilder.
Die ersten, noch analogen Experimente
Schwarz - Weiß
Diptychon, Triptychon
und mehr